10 Thesen zu Kinder- und Jugendbeteiligungsstrukturen in Spandau

Der Initiativkreis Kinder- und Jugendbeteiligung in Spandau verfasste Ende 2014 eine Übersicht zu Kinder- und Jugendbeteiligungsstrukturen in Spandau seit 1995 und entwickelte in diesem Zuge zehn Thesen zu Kinder- und Jugendbeteiligungsstrukturen in Spandau. Die Übersicht kann rechts als Broschüre heruntergeladen werden, die darin enthaltenen 10 Thesen lauten:

1. Erwachsenen-Verantwortung:
Erwachsene sollten sich verantwortlich fühlen, kinder- und jugendgerechte Strukturen gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen zu entwickeln und zu pflegen.
2. Jugendgerechte Strukturen:
Politische Gremienstrukturen sind für Kinder und Jugendliche äußerst undurchsichtig und langatmig. Jugendliche aus den Projekten haben sich eine*n „Übersetzer*in“ von Politikersprache auf Jugendsprache gewünscht sowie unmittelbare Ergebnisse.
3. Echte Mitbestimmungsrechte:
Eine Struktur ohne wirkungsvolle Mitspracherechte ist keine Beteiligung, sondern ein Projekt der politischen Bildung. In mehreren Gesetzen wird jedoch die tatsächliche Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen garantiert und muss auch in der Kommunalpolitik umgesetzt werden.
4. Haltung und Kooperation mit Jugendlichen:
Kinder und Jugendliche sollten von Politik und Verwaltung als kompetente Verhandlungspartner*innen und Expert*innen in eigener Sache ernst genommen werden.
5. Finanzierte Stelle:
Um Kindern und Jugendlichen eine beständige Begleitung an die Seite zu stellen, bedarf es einer regelfinanzierten Koordinierungsstelle für Kinder- und Jugendbeteiligung.
6. Weitere Finanzierung und Zusammenarbeit:
Ein*e Kinder- und Jugendbeauftragte*r sollte Impulse geben, weitere Fördermittel beantragen und den Aufbau einer Gesamtbeteiligungsstruktur in Spandau koordinieren.
7. Multiplikator*innen-Vernetzung:
Um geschaffene Beteiligungsstrukturen für Kinder und Jugendliche bekannt zu machen und am Leben zu erhalten, ist die Pflege eines gut funktionierenden Netzwerks unter Multiplikator*innen erforderlich.
8. Räume und Initiative:
In der spandauweiten Jugendumfrage wurde die Forderung nach bezirkszentralen Räumen für Kinder und Jugendliche deutlich, die sie als festen Rückzugsraum, Treffpunkt und Anlaufstelle für ihre Belange nutzen können.
9. Dezentrale Projekte:
Es bedarf weiterer Beteiligungsprojekte, die zwar von einer regelhaft finanzierten Stelle koordiniert, aber von den Multiplikator*innen in den Stadtteilen durchgeführt werden. Nur so können spandauweit Kinder und Jugendliche erreicht werden.
10. Überbezirkliche Strukturen:
Damit überbezirklich Kinder- und Jugendbeteiligungsstrukturen weiterentwickelt werden, ist es wichtig, sich auch außerhalb Spandaus ein Netzwerk aufzubauen und voneinander zu lernen.

Ende 2014 wurde eine Beschlussvorlage für die Bezirksverordnetenversammlung vom Initiativkreis gemeinschaftlich erarbeitet und am 25.11.2014 im Jugendhilfeausschuss mehrheitlich angenommen. Ihr Inhalt ist die Einrichtung einer Stelle eines*einer Kinder- und Jugendbeauftragten in Spandau.

Eine jugendgerechte Version der Übersicht zu Kinder- und Jugendbeteiligungsstrukturen in Spandau wurde als Poster erstellt und kann ebenfalls rechts heruntergeladen werden.